Skitouren am Julierpass

Skitouren am Julierpass

Die erste Club-Aktivität 2022 war das Skitourenwochenende am Julierpass Mitte Januar. Am Freitagabend trafen wir uns im Ospizio La Veduta knapp unterhalb des Passes zum Abendessen und schmiedeten Pläne für den nächsten Tag. Ein paar Wochen zuvor war es ziemlich warm gewesen und seitdem war nicht viel Schnee gefallen Die Wettervorhersage für Samstag war nicht allzu rosig, so dass sich die meisten Leute für den nahe gelegenen Piz Surgonda entschieden. Vier von uns entschieden sich jedoch fürs Eisklettern und brachen nach dem Frühstück in die nahe gelegene Silvaplanaschlucht auf, während die Skitourengeher bei schlechter Sicht von on nur wenigen Metern dem Gipfel entgegenstrebten. Starker Wind unterhalb des Gipfels liess die Option Saunabesuch im Ospizio letztendlich attraktiver erscheinen als gegen die Elemente anzukämpfen. 

Glücklicherweise bot der Sonntag bessere Bedingungen und wir teilten uns in zwei Gruppen auf. Die erste Gruppe entschied sich für den Piz Lagrev und erreichte den Gipfel bei perfektem Sonnenschein.

Der andere Gruppe plante höchst motiviert, eine Fünfgipfeltour mit Piz Surgonda, Piz Traunter Ovas, Piz Calderas, (Tschima da Flix), Piz Picuogl und Piz d’Agnel. Als sie jedoch am Vadret Calderas ankamen, dem Gletscher unterhalb des Gipfels des Piz Calderas, wurde es schnell klar, dass die Tage im Januar für solche ausgiebige Touren noch zu kurz sind und da es nur noch 2h Tageslicht hatte, musste man sich mit drei Gipfeln zufriedengeben was ski tragend auf den windgepeitschen Graten noch Herausforderung genug war. Kurz vor dem Ende der Runde, nur 30 m unterhalb des letzten Passes, der Fourcla d’Agnel, verlor Max plötzlich einen Ski, als er an einen eisigen Abschnitt aufstieg. Anscheinend war eine Schraube der Bindung ausgerissen. Als Ingenieure versuchten wir drei unser Bestes, indem wir die Bindung mit Kabelbindern und Klebeband reparierten. Jedoch zerstörten die scharfen Kanten des Skis das ganze Flickwerk schon nach 200 m Fahrt. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass Max auf einem Ski fast genauso gut fährt wie auf zwei und so kamen wir just zum Sonnenuntergang am Auto an. 

(Text: Ben Hahn)